Nachdem der polnische Entwickler CD Projekt endlich den eisernen Vorhang lüftete und der Spielepresse auf der diesjährigen E3 hinter verschlossenen Türen erstes Gameplay zu Cyberpunk 2077 zeigte, ist es nun auf der Gamescom 2018 wieder so weit. Wir durften heute am Fachbesuchertag ebenfalls einen ersten Blick auf bewegte Szenen werfen und fassen euch unsere Eindrücke in diesem Preview zusammen.
Das First-Person-Rollenspiel Cyberpunk 2077 befindet sich seit über 5 Jahren in der Entwicklung beim polnischen Entwickler CD Projekt. Bekannt wurde dieser durch die erfolgreiche The Witcher-Reihe, zuletzt mit Witcher 3. Hier spielt man Geralt von Riva, einen Hexer, welcher so mancher Kreatur den Gar ausmacht.
Der entscheidende Unterschied zwischen Cyberpunk 2077 und The Witcher liegt auf der Hand: Der Protagonist Namens „V“, das Geschlecht, die Start-Eigenschaften sowie Vorgeschichte, kann im Charakter-Editor frei erstellt werden. Damit entwickelt sich das Spielgeschehen oftmals ganz unterschiedlich. In unserer Vorführung fiel die Wahl auf einen weiblichen Charakter. Kommentiert wurde das ganze Treiben von CD Projekts Level-Designer Patrick Mills.
Night City: Von Drogen und Schießereien
Zum Beginn der 50-minütigen Gameplay-Demo begeben wir uns mit unserem Freund Jackie Welles und dem Netrunner T-Bug auf die Suche nach einer vermissten Person. Entführt wurde diese von der Organisation Scavenger, welche Menschen entführen, um ihre Implantate zu stehlen. Der Schauplatz befindet sich übrigens in Watson, einem der sechs großen Distrikte in Night City.
Nach einigen Schießereien und der Einnahme einer Droge, welche unsere Reaktionen optimiert, finden wir die entführte Frau. Diese liegt angeschlagen und splitterfasernackt in einer Badewanne. Das es sich hierbei um kein Wohlfühlbad handelt, liegt auf der Cyborg-Hand. Wie im Vorfeld von CD Projekt erwähnt, geht es bei dem ganzen Treiben nicht gerade zimperlich zu. Es wird oft geflucht und Nacktheit ist kein Tabu. Weiter in der Story: Direkt nach der Rettung werden Sanitäter eingeflogen, welche anscheinend die Mediziner der reichen Menschen darstellen. Mit dem fliegenden Auto und der geretteten Frau im Gepäck, fliegen sie davon.
Als nächste Mission begibt sich V in die Gefilde einer Gang. Ziel ist es, gestohlene Ausrüstung von dieser zurück zu holen, dabei steht mehr als eine Methode zur Wahl: Entweder ihr legt euch mit dieser an und metzelt euch den Weg frei, oder ihr versucht die Fraktionen gegeneinander aufzubringen. Da könnte ein Treffen mit einer Geheimagentin Abhilfe schaffen. Doch auch hierbei muss bei der Wahl der Antworten im Gespräch aufgepasst werden, schließlich wollen wir nicht schon hier scheitern und erledigt werden. In der Vorstellung schaffen wir es, die Agentin zu überzeugen. Auch die Konfrontation bei den Scavengers verläuft anfangs reibungslos, bis sich unser Vorführmeister für ein bisschen Action entscheidet und ihnen mit geballter Schusskraft den Gar ausmacht. Später kommt dann noch ein Hightech-Schwert zum Einsatz, mit welchem wir uns, wie mit einem Buttermesser, durch die Gegner schneiden.
Das erwartet uns in Cyberpunk 2077
Bei der Gameplay-Präsentation zu Cyberpunk 2077 erhielten wir bereits einen guten Überblick über das Sci-Fi RPG und dennoch kommt es uns so vor, als ob wir nur einen Bruchteil zu Gesicht bekommen hätten. Die Stadt Night City kommt barrierefrei daher und wirkt sehr belebt. An jeder Ecke tummeln sich die unterschiedlichsten Menschen, welche ihren Tätigkeiten nachgehen. Farbe bringt in die Open-World unter anderem die Werbung rein, welche uns förmlich mit Eindrücken bombardiert. Damit nicht genug ist diese sogar interaktiv, berühren wir sie, weißt sie uns den Weg zum beworbenen Produkt.
Die Fahrt mit dem Auto bringt gelungene Abwechslung ins Spiel. Hier wiederum kann zwischen der Ego- und der Thirt-Person-Perspektive gewechselt werden.
In Geschäften wie bei Waffenhändlern können Waffen und Ausrüstung gekauft und verbessert werden. Bei den Ripper Doctors können gegen entsprechende Bezahlung Cyber-Implantate in den eigenen Körper implantiert werden. In der Gamescom-Demo entscheidet sich der Spieler der Präsentation für ein neues Hightech-Auge sowie Modifizierung der Hand, für einen besseren Grip der Waffen. Mit dem neuen Auge können wir nun heranzoomen, um auf weite Entfernungen besser sehen zu können und die Umgebung scannen. Unterschieden wird zwischen legalen und illegalen Implantaten, letztere besorgt man sich auf dem Schwarzmarkt. Einmal eingesetzt verbessern diese etwa Sehvermögen, Schnelligkeit oder das Waffenhandling.
Die Kämpfe verlaufen sehr dynamisch. Neben dem Laufen oder Hinknien, können wir auch über den Boden rutschen. Das gepaart mit den unterschiedlichsten Waffen und deren Modifizierungen, beschert uns ein agiles Gefecht.
Abschließend können wir mit Bestimmtheit sagen, dass uns CD Projekt mit dem kommenden Cyberpunk 2077 überzeugt hat. Zumindest bei dem, was wir heute zu Gesicht bekamen. Verläuft der Release reibungslos, ohne Fehler und mit stabiler Performance, steht dem Erfolg nichts mehr im Wege. Das sind aber ohnehin keine Probleme, über die CD Projekt bisher je gestolpert ist. Beruhigen können wir zudem jene, die sich negativ zu der Ego-Perspektive des RPGs äußerten. Diese ist für das Spielgefühl fast unabdingbar und verschafft dem Spiel eine gelungene Tiefe.
Das Sci-Fi RPG Cyberpunk 2077 erscheint für PC, Xbox One sowie PlayStation 4, auch die kommende Konsolen-Generation soll bedient werden. Das Release-Datum wird jedoch seitens Entwickler zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
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